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21.05.2024
Eine Stiftung nur für Pflegekräfte
Die Pflegedank-Stiftung wurde im Jahr 2018 von Winfried Wiendl mit der Intention gegründet, Pflegekräfte zu unterstützen. Winfried Wiendl aus dem unterfränkischen Untertheres will mit seiner Pflegedank-Stiftung Pflegekräfte in den Mittelpunkt stellen.
Er überreichte kürzlich zusammen mit Christiane Endres vom Würzburger Pflasterbau aus Veitshöchheim 16 Gutscheine im Gesamtwert von 800 Euro an die Mitarbeiter der Tagespflege Vinzentinum in Greußenheim und von St. Johannes in Margetshöchheim.
Die Pflegedank-Stiftung wurde im Jahr 2018 von Winfried Wiendl gegründet, um einen Beitrag zur Sicherung der Pflege älterer und pflegebedürftiger Menschen zu leisten. Aufgebaut hat Wiendl seine Stiftung mit Eigenmitteln und Spenden. Diese verteilt er dann in Zusammenarbeit mit den Spendern an verschiedene Einrichtungen. Wie etwa die Firma Würzburger Pflasterbau aus Veitshöchheim, die zum zweiten Mal für die Stiftung gespendet hat. In diesem Jahr ging ihre Spende an die Tagespflegestätten in Greußenheim und Margetshöchheim, die die Geschwister Ulrich Schätzlein und Christiane Endres gut kennen.
Anfang 2020, zu Beginn der Corona-Pandemie, hat Winfried Wiendl die Aktion „Danke den Pflegekräften“ initiiert. Neben Beifalls- und Solidaritätskundgebungen wollte er auch mit einer finanziellen Geste das hohe Engagement der Pflegekräfte würdigen und deren außergewöhnlichen Einsatz anerkennen. Insgesamt wurden in den vergangenen Jahren durch die Stiftung 4.400 Pflegekräfte in 74 Einrichtungen beschenkt. Die Pflegedank-Gutscheine können die Pflegekräfte in über 500 Geschäften einlösen Die Gutscheine mit dem Maximalbetrag von 50 Euro, den ein Arbeitnehmer monatlich als geldwerten Vorteil steuer- und sozialversicherungsfrei erhalten darf, sind für Wiendl eine Geste der Wertschätzung. Aber es geht nicht in erster Linie ums Geld. „Das Problem ist nicht, dass Pflegekräfte zu wenig verdienen. Die Problematik liegt eher in der Überforderung durch eine angespannte Personaldecke“, sagt der ehemalige Top-Manager.
Wiendl weiß, wovon er spricht. Mehr als ein Jahrzehnt hat er verschiedene Familienmitglieder in Pflegeeinrichtungen betreut.
Zusätzliche Therapieangebote, Weihnachtsfeiern
Wiendl`s Stiftung möchte dem Pflegepersonal deshalb auch mit praktischer Hilfe unter die Arme greifen. In den vergangenen Jahren hat der dreifache Vater und neunfacher Großvater Heime der Region besucht und das Pflegepersonal mit kleinen und großen Aufmerksamkeiten beschenkt. Die Stiftung finanzierte und unterstützte zusätzliche Therapieangebote, das Essen für die Weihnachtsfeier, Aktionen zur Stärkung des Teamgeistes oder Projekte zur besseren Gestaltung von Pause-Zeiten. „Die Menschen müssen sich in ihrer Einrichtung wohlfühlen. Dazu gehört auch, dass sie zusammen einen Ausflug mache können und dafür nicht selbst die finanziellen Mittel aufbringen müssen“, beschreib der Betriebswirt seine Intentionen. Die Initiative stehe für alles, was dem Wohl der Mitarbeiter diene.
Politischen Einfluss will Winfried Wiendl nicht nehmen. Er will Tatsachen schaffen und vor Ort helfen. Etwa auch, indem er die Pflegeeinrichtungen dabei unterstützt, Nachwuchs zu finden. Wenn sich Arbeitgeber zum Beispiel an Schulen präsentierten, seien die Alten- und Pflegeheime oft nicht vertreten. „Nicht weil sie nicht wollen, sondern weil ihnen einfach die Zeit fehlt, das zu organisieren.“ Stattdessen rührt Wiendl für sie kräftig die Werbetrommel.
Mit seiner Stiftung verfolgt er drei Hauptziele: Sie will Pflegekräften eine Bestätigung „von außen“ für ihre wertvolle Arbeit geben, junge Menschen auf Pflegeberufe aufmerksam machen und das Berufsbild der Pflege aufwerten.